Der Wecker klingelt um 6:30 Uhr. Schnell fertig machen und los!
-Uns ist gestern abend, nach dem Resumee der letzten Tage, klar geworden, dass die geplante Abholzeit um 17 Uhr in Willebadessen „ohne Rennerei“ nur zu schaffen ist, wenn wir zeitig, also um 7 Uhr loswandern.-
Geschlafen haben wir alle gut. Es kann also weitergehen. Es sind erst 13°C, da ziehe auch ich zunächst Jäckchen und Halstuch drüber.

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Campingplatz hat leider (noch?) keine Brötchen

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Der schöne E1, Eggeweg

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Hier war wohl der optische Telegraf

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An der Knochenhütte

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Blick über Bad Driburg

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Turm der Ruine Iburg

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Viele Wanderwegmarkierungen…

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typisches Wanderwegschild

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…noch mehr Wanderwegmarkierungen (Asselner Hütte)

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B humpelt schon mal voraus…

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Fernmeldeturm Willebadessen: Am Ziel!

Nur das Frühstück fehlt etwas. Wir machen einen kleinen Abstecher zum nahegelegenen Camping Eggewald um dort evtl Brötchen abzustauben, aber dort ist um diese Uhrzeit nichts los und alles verschlafen.
Na gut. Also wieder zurück den knappen Kilometer auf den Eggekamm und weiter nach Süden durch die Egge. Der Kammweg verläuft gerade, aber nicht unangenehm. Ein schmaler Pfad durch hübsches Gelände ohne Auf und Ab.
Bei der Hütte am Rehberg machen wir Rast. Hier stand früher eine optische Telegrafenstation die Berlin mit Koblenz verband. Wir sind hier auf der Höhe von Altenbeken. Leider gibt es an keiner Stelle des Weges -weder vorher, hier noch später- eine Gelegenheit die sagenumwobene Eisenbahnbrücke zu sehen.
Ich telefoniere mit meiner Frau, und gebe mit unserem frühen Wanderstart an. Wir verabreden ein Familientreffen bei der Sachsenklause an der Iburg zwischen 10:30 und 11 Uhr.

Wir ziehen weiter. Es bleibt ein eher gerade Waldweg, jedoch wirklich schön. An der Knochenhütte, bei km 7, wird der Blick nach Osten mal frei und gleich fotografiert. Ca 2km später überqueren wir die Landstraße B64 und den Zubringer nach Bad Driburg. Dann geht es erst an einer Wiese entlang, danach direkt neben der asphaltierten Straße zur Iburg. Bei km 11 verlassen wir den Weg und machen den Abstecher runter zur Iburg und Treffpunkt an der Sachsenklause. Ich werde stürmisch von meiner und der befreundeten Familie J empfangen. Emotional ein sehr schöner Moment. Von der Terrasse der Sachsenklause hat man einen sensationellen Blick über Bad Driburg. Es ist allerdings sehr windig, deswegen nehmen wir das langersehnte Frühstück -vor allem den Kaffee!- drinnen zu uns. Die Kinder sind etwas zappelig. Gemeinsam, also zu elft, besichtigen wir noch die Ruine der Iburg. Dann können wir nicht weiter trödeln und es ist schon wieder Zeit sich zu verabschieden. Die Js wollen zeitig nach Hause und meine Frau will uns ab dem Wanderparkplatz in Willebadessen entgegengehen.
Also schnell zurück zum Weg. Das waren jetzt 2km extra in 40 Minuten. Alles im Rahmen.
Es geht immer noch schön weiter wobei sich der Weg bald etwas verbreitert. An der Kluesweide finde ich noch einen schönen Geocache. Danach, etwa um den Ochsenberg zum Bodental, wird der Weg auch wieder schotterig. Bald knickt der E1 nach rechts ab und bei Wanderkilometer 20 (E1 km 17) machen wir noch eine Rast an einem Parkplatz.
B schwächelt ziemlich. Die Knie. Obwohl er sie heute morgen schon mit der Zaubersalbe eingerieben hat. Wir sind etwas ratlos.
An der folgenden Straßenkreuzung sieht es aus, als müssten wir den folgenden Kilometer unangenehm an der Landstraße gehen. Es gibt aber doch einen „Geheimweg“ der gegenüber rechts an der Leitplanke runterführt. Es folgt ein eher behelfsmäßiger Matsch- und Unterholzpfad. Naja, besser als an der Straße.
Irgendwann geht es nicht anders und wir müssen die letzten paar Hundert Meter auf die Straße. Immerhin ein schmaler Bürgersteig bis Herbram Wald. An der Ecke Herbramer Straße – Bahnhofstraße dürfen wir zum Glück wieder in den Wald. Es geht nun nach OstNordOst jedenfalls 500m. Hier folgen wir der Ausschilderung nach Süden.
-Wie ich bei der Nachbereitung feststelle gehen Eggeweg und E1 laut Karte einen weiteren Schlenker nach Osten, am Steilabfall “Teufelsküche” vorbei. Ich bin allerdings sicher hier keine Wegweiser übersehen zu haben.-
Es folgt ein uriger Waldweg mit stellenweise offenen, moorigen Abschnitten.
Letzte Rast Asselner Hütte km 22 (E1 nur 19km). Meine Frau wartet schon. Nur noch 5km.

B quält sich sehr und geht schon ganz langsam vor. Der Weg ist weiterhin schön und waldig. Die Gedanken an das Ende der Wanderung und die bevorstehende Rückfahrt lasten jedoch auf dem Gemüt.
Wir holen B noch vor der Willebadessener Hütte wieder ein. Noch mal ganz kurz Verschnaufen und Endspurt zum letzten Kilometer. Plötzlich erscheint vor uns der Fernmeldeturm Willebadessen, den wir übrigens auch gestern schon vom Eggeturm sehen konnten. Pünktlich 17 Uhr erreichen wir den Parkplatz.

Ca 3 Stunden später sind wir in Hamburg, da wir glücklicherweise in keinen nennenswerten Stau oder Rückreiseverkehr kommen.

Das waren sensationelle vier Tage! So kann es von mir aus weitergehen … nur bitte ohne jegliche Beschwerden!