Zu unserer geplanten Doppeletappe starten wir wieder sehr früh in Hamburg.
Bevor es wirklich mit dem Wandern losgeht, noch ein kleiner Frühstücksstopp mit Auto in Springe beim Bäcker vom E-Center an der Osttangente.
Gestärkt wird ein Parkplatz gesucht. Möglichst auf direktem Weg zwischen Springe Bahnhof und dem Wanderstart an der Deisterpforte. Eine Seitenstraße von „Zum Ebersberg“ passt und los geht’s.
Während der Fahrt waren es noch knapp unter Null jetzt eher drüber. Vielleicht maximal 5°C, dafür sonnig. Die Wohnstraße geht ganz schön steil rauf bis zur Deisterpforte. Hier treffen wir den E1 wieder.
Der Weg wendet sich nach Westen und läuft an der Südseite des Deisters entlang. Eigentlich recht schön, man muss aber wegen teils gefrorenem Restschnee -vom unerwarteten Wintereinbruch der letzten Tage hier- höllisch aufpassen.
Nach knapp 5km erreichen wir die Ziegenbuche und der E1 knickt ziemlich direkt nach Süden ab, der gleißenden Sonne entgegen.
Hier folgen wir geradeaus dem alsphaltierten Querlandweg nach Bad Münder. Das schöne Zentrum mit Kirche und Fußgängerzone, lässt der E1 leider rechts liegen. Bei km 7 noch mal kurz bei Penny rein, Verpflegung holen. Und weiter geht es nach Süden, über die Hamel und dann rechts die Süntelstraße weiter nach Westen. Ziemlich unspektakulär und trotz des schönen Wetters hinterlässt Bad Münder und die Wegführung hier keinen guten Eindruck.
Gerade außerhalb von Bad Münder, ungefähr bei km 9, verlassen wir endlich die langweilige Landstraße und es geht an der Nordostseite rauf auf den Süntel. Trotz glitschiger Bodenbeschaffenheit dank Schnee und Eis kommen wir ganz gut voran und erreichen nach einem Kilometer das Gasthaus Bergschmiede. Eine Einkehr wird noch nicht benötigt und so wollen wir weiter.
Allerdings versperrt uns eine Flatterband mit Schild „Vorsicht Treibjagd: Lebensgefahr!“ den Weg. Wir erkundigen uns noch in der Wirtsstube und bei auffälligen Passanten mit Camouflage-Warnwesten. Letztere wissen bescheid und teilen uns freundlich mit, dass ab 13 Uhr nicht mehr geschossen wird. Bedeutet für uns nur eine halbe Stunde Wartezeit und so kehren wir doch noch auf einen Kaffee in die Bergschmiede ein.
Pünktlich um 13 Uhr starten wir durch die Absperrung weiter nach Westen auf dem vereisten Forstweg. Im weiteren Verlauf treffen wir ca ein Dutzend Jäger, die aus dem Wald kommen oder am Weg stehen. An ein paar Stellen verlässt der E1 den Forstweg und wir können auf urigen Pfaden durch den Wald stapfen. Das ist etwas netter.
Schon nach recht kurzer Zeit überqueren wir die Jagdabsperrung auf der anderen Seite und es ist uns nichts passiert. Juchei!
Etwa bei km 14 erreichen wir den Süntelturm auf der Hohen Egge- Das GPS zeigt 450m üNN (offiziell 440m), höher als der Bröhn auf dem Deister (405m). Also der neue höchste Punkt seit Dänemark.
Wieder Einkehrmöglichkeit. Aber wir haben ja schon in der Bergschmiede gesessen. Also nach diesem doch anständigen Anstieg nur kurz Wasser trinken, Brötchen auf die Faust und bergab nach Süden. Ab hier geht der E1 gemeinsam mit dem von Norden kommenden E11 zusammen.
Es geht nun wieder auf einem vereisten Forstweg nach unten… nicht ungefährlich aber wir gehen und rutschen sicher weiter bis nach Unsen.
In Unsen überqueren wir die Landstraße L 423 und gehen die Straße Ortsfeld fast 1 km nach Süden.
Endlich biegt der E1 wieder links in einen Feldweg ab. Jetzt zum Schweineberg. Es geht wieder ganz schön bergauf, der Gipfel wird aber nur gestreift und es geht bald wieder runter zur Heisenküche. km 21.
Hier unten kreuzen wir wieder eine kleine Ortsstraße. Eine Beschilderung weist uns auf eine angeblich getauschte Wegführung von E1 und E11 auf dem Weg nach Hameln hin. Wir sind also im weiteren Verlauf besonders aufmerksam bemerken aber keine Auffälligkeiten.
Und noch einmal geht es wieder bergauf. Zum Baseberg. Eigentlich, dachten wir der Schweineberg sei der letzte Anstieg vor Hameln, aber der Baseberg will es noch mal von uns wissen und treibt das GPS noch mal auf 222m üNN und B hat schon wieder schmerzende Knie.
Dann aber endlich runter. Wir erreichen Hameln über ein Wohngebiet. Die Abendsonne treibt ihr hübsches Spiel.
Nach der Fußgängerbrücke über die Springer Landstraße (B217) übersehen wir eine etwas versteckte E1 Ausschilderung aber wir merken es schnell. Und biegen doch noch nach Westen ab und gehen in die Deisterstraße. Dort erspähen wir einen Lidl und entscheiden uns dort für den morgigen Sonntag gleich verpflegungstechnisch einzudecken.
Weiter von der Deisterstraße nach Süden in die Kreuzstraße und vor dem Bahnhofsplatz an der Kaiserstraße verlassen wir den E1 und gehen zu unserer Pension in der Königsstraße. Gerade mal 160 m entfernt.
Dort erst mal ankommen chillen und duschen. Und Abendessen? Wir machen uns ohne Rucksack wieder auf die Socken und gehen in die 1,5km entfernte Altstadt. Die scheint wie ausgestorben, doch der Schein trügt etwas. In von uns angesteuerten Restaurationen sind alle Tische belegt.
Wir finden in einer Seitenstraße aber noch einen netten Italiener -La Fontana- und kehren dort ein.
Ich rufe meine Tante im nahen Hessisch Oldendorf an ob sie Lust hat sich mit uns zu treffen. Wir sind kaum mit dem Essen fertig da sind Onkel- und Tantchen auch schon da und gesellen sich zu uns. Anschließend gibt es für uns fußlahme Wanderer noch eine ganz ganz kurze Stadtführung mit Münster Münsterbrücke, Weserinsel, Knasthotel, Redenhof und Rattenfängerhalle… Ein sehr schöner Abend!
Nachdem wir die beiden verabschiedet haben, schlurfen und humpeln wir zurück zu unserem Gästehaus und setzen uns noch kurz dort aufs Sofa und gehen pünktlich zu Bett.
Morgen haben wir einiges vor! Es soll vormittags übel regnen und Bs Knie pfeiffen aus dem letzten Loch.
Noch keine Kommentare