Tag 3 von 4:

Planung:
Von Mühlhausen geht es noch an weiteren Kegelbergen vorbei. Dem Hohenkrähen und dem Hohentwiel. Hoffentlich können wir von dort den Bodensee schon sehen. Dann führt der Weg durch Singen über Steißlingen und Stahringen. Hier lassen wir die letzten Hügel hinter uns und gehen über Güttingen und Möggingen bis Langenrain… schon so gut wie an den Bodensee…

Uhm… der Wecker klingelt früh… Mist, noch gar nicht gut ausgeschlafen und erholt. Aber wir müssen heute die weiteste Strecke schaffen und auch noch mit der Bahn nach Mühlhausen. Also fix fertig gemacht und ab zum Bahnhof. Der ist ja zum Glück nicht weit. Ticket ist wie gesagt in der Übernachtung inkludiert. Die Fahrt dauert auch nur 7min.

Fünf nach acht starten wir in Mühlhausen, ohne Frühstück. Das Wetter ist heute mal klar, dafür frisch bei 9°C.

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Morgens bei Mühlhausen

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Hohenkrähen

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Hohentwiel von der Straße aus

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Ortsschild Singen (Landkreis Konstanz)

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Von der Aachbrücke zurück in den Park

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Drollige Skulpturen

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Aussicht von der Ruine Homburg

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Abenteuerweg runter von der Homburg

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Gewitterhimmel

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Why are there so many songs about rainbows?

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Schöner Weg am Mindelsee

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Endlich Langenrain in Sicht. Ich kann nicht mehr.

Erst mal bergauf, die 1,5km zurück zum Track. Dann Richtung Süden Richtung Singen (wo wir gerade übernachtet haben 🙄) Dort wollen wir dann auch frühstücken.

Zunächst geht es an Ackerflächen durch die hügelige Landschaft, dann mehr durch Wald. Kurz vor dem Hohenkrähen kommt eine mies glitschige Bergabpassage und P fällt unangenehm auf den Steiß und macht sich die Hose dreckig.

Bald darauf erreichen wir an einem Wanderparkplatz die Landstraße, der wir bis zum Hegauhaus folgen. -Hier wollten wir ursprünglich übernachten, hatten aber kein Zimmer bekommen.-

Von der Straße bietet sich ein schöner sonniger Blick Richtung Bodensee, zum Hohentwiel und Singen. Schon schick hier!

Die Landstraße verlassen wir wieder und gehen weiter durch Felder in ein kleines Wäldchen. Hier geht es dann bergab und wir nähern uns der Autobahn A81 die wir überqueren. Die letzte Autobahn auf unserer Wanderung wie B uns belehrt. Nach der Autobahnbrücke geht es wieder anständig hoch zur Domäne Hohentwiel. Das sieht ja schon touristisch ganz nett aus. Ist natürlich früh morgens noch nichts los. Direkt an der Gaststätte geht es eine Treppe runter und dann einen unangenehm steilen Asphaltweg bergab bis in ein kleines Wohngebiet von Singen. Als wir das Ortsschild Singen (Landkreis Konstanz) fotografieren und ein Walker fragt, was an dem Schild denn so toll sei, gebe ich natürlich damit an, dass wir von der dänischen Grenze losgegangen seien. Das hinterlässt scheinbar etwas Eindruck. 😁

An der Schaffhauser Straße (B 34) biegen wir links ab. Den ersten Bäcker an dem wir -hier an der lauten Straße- vorbeikommen lassen wir links liegen. Wir überqueren die Bahnlinie und an der Radolfzeller Aach geht es wieder rechts durch einen Park. Kurz darauf überqueren wir das kleine Flüsschen und kommen über die Schmiedstraße ins Zentrum von Singen. Bis zur Fußgängerzone, die wir noch von gestern Abend kennen, gehen wir den Weg weiter. Hier aber entscheiden wir einen Abstecher zum Bäcker zwecks Frühstück zu machen. Wer weiss wann sonst wieder eine Gelegenheit kommt. Wir gehen fast ganz bis zum Bahnhof und kehren bei dem traditionsreichen Café Hanser zu einem großen Frühstück ein.

Gestärkt gehen wir wieder die paar hundert Meter zurück zum Track. Es geht nun wieder nach Osten, weiter die Ekkehardstraße entlang dann zu Radolfzeller Straße und nach dem Hohenzwielstadion verpassen wir wieder einen Abbieger in den Wald, müssen aber nur 150m zurückgehen. Es geht durch Wald und Flur nach Nordosten bis zur B33 die wir unterqueren und weiter nach Steißlingen. Hier wendet sich der Weg wieder Richtung Südosten und die Landschaft erinnert mich fast ein bisschen an die Hosteinische Schweiz und Norddeutsche Ostseeküstenhinterland. Dann erreichen wir die Homburg. Bei der heutigen guten Sicht machen wir auch trotz der langen Etappe heute noch den Abstecher hoch zur Burg und werden auch mit einer schönen Aussicht belohnt.

Nun geht es den abenteuerlichen Schloßhaldenweg runter nach Stahringen. Hier wird gerade die Straße neu gemacht und B erklärt uns wie das monströse Arbeitsgerät heisst: Doppelkniebackenbeinbrecher oder so. Es geht über Gleise der Ablachtalbahn (Namen gibt’s…!) und weiter zur Landstraße B34 die man todesmutig überqueren muss.

Nach einem kleinen Waldstück mit Friedhof kurz vor Güttingen machen wir einen weiteren Abstecher vom E1 (Querweg) zum Netto. Wir wissen, dass wir heute sonst in Langenrain Abends nichts zu Essen haben, und kaufen schon mal ein. Wieder zurück am Weg, sieht es aus als stünde uns ein gigantisches Unwetter bevor. Im Norden dräuen dunkle Wolken und im Osten ist ein knalliger Regenbogen zu sehen. Wir machen uns auf das Schlimmste gefasst.

Am Ortsausgang von Güttingen noch Pause mit kleinem Snack auf einer Bank. Regensachen haben wir schon an.

Über einen kleinen Hügel an einer Pferdekoppel vorbei erreichen wir Möggingen am Tennisclub. Es geht wieder knackig bergab und das letzte Stück sogar mit Treppe. Das große Unwetter scheint an uns vorbeigezogen zu sein, puh!

Möggingen ist total schnuckelig. Trotzdem haben wir langsam keine Lust mehr. Wir sind einfach schon zu lange auf den Beinen. B klagt auch. Zum Glück nicht über die Knie aber über schmerzende Muskeln. Wir müssen aber noch 6km, ca anderthalb Stunden, wie uns ein Anwohner in Möggingen mitteilt. Wir gehen einen sehr schönen Wanderweg oberhalb des Mindelsees (den wir zunächst irrtümlich für einen Ausläufer des Bodensees halten) entlang und gehen dann durch Forstwege weiter nach Osten. Noch eine kleine Pause auf einer viel zu niedrigen, kaputten Bank an einer Weggabelung. Auch nicht recht erholsam. Also weiter, Zähne zusammenbeissen. Es dämmert bereits als wir die Straße nach Langenrain erreichen… Es sind schon Häuser in Sicht. Mein Telefon klingelt. Meine Frau erkundigt sich nach der heutigen Wanderung. „Was, ihr seid noch nicht da?“ Ich würge das Gespräch ab und will endlich ankommen. Everything hurts.

Nach dem ersten Klingeln beim Haus Monika öffnet niemand. Uns schwant schon sonst was. Beim zweiten Mal werden wir aber freundlich von unserer Wirtin eingelassen, und alles weitere ist ein Selbstläufer. Duschen und mitgebrachtes Abendbrot auf dem Zimmer. Meine Güte sind wir fertig!