Es war in der Nacht ganz schön kalt. 1°C Außentemperatur war nicht übertrieben. Im kleinen Troll ist alles beschlagen. Erst mal die Heizung angeworfen und Kaffee gekocht. Langsam wirds wieder warm und gemütlich. Wir frühstücken Campingplatzbrötchen mit Käse und Resten der Arrabiatasoße und machen auch noch ein paar belegte Brötchen für unterwegs. B hat wie immer Kartoffelsalat zum mitnehmen. Aber die Doppelkekse sind alle.
Um 10h stellen wir das Gespann wieder an der gleichen Stelle wie am Tag zuvor ab und wandern los. Es geht über Feldwege, durch kleine Knicks ein bisschen wie durchs Auenland bis zum adretten Dörfchen Gömnitz. Es ist heute wesentlich wärmer und sonniger als gestern. B und ich wandern ohne Jacke. P leiht uns seine EON Sponsor Sonnencreme die nach 70er Jahre Strandurlaub riecht.
Nach eineinhalb Stunden erreichen wir eine Scheune (field & fun) vor Gut Sierhagen, in der eine Art abgespecktes Miniaturwunderland mit Landmaschinen aufgebaut ist. Natürlich gegen Eintritt. Wir bestellen nur Kaffee und Käsekirschkuchen für je 3,50€ und setzen uns nach draußen. Ich verarzte mit wenig Erfolg meine Blase, die mir doch ziemlich zu schaffen macht. Anschliessend gehen wir durch das wirklich sehr ansehnliche Gut Sierhagen (Wikipedia). Da ist touristisch auch einiges los. Meine Blase schmerzt derart, dass ich schon denke so kann ich nicht mehr weitergehen. Aber ich beisse die Zähne zusammen und es lässt auf dem Weg nach Neustadt i.H. langsam nach.
Wir unterqueren die Autobahen A1 und treffen bei km 10 die Bahnstrecke der Vogelfluglinie. Der E1 führt neben der Bahn nach Süden. Ein kurzer ICE von Kopenhagen nach Hamburg rauscht vorbei. Nach 1,3 km verlassen wir die Bahnstrecke und gehen bis zu einer Bank am Binnenwasser. Dort legen wir eine Essenspause für die mitgebrachten Brötchen bzw Kartoffelsalat ein.
Der E1 führt weiter Richtung Bahnhof. Wir machen aber noch einen ganz kurzen Abstecher zur Brücke über Binnenwasser / Neustadt Hafen. Wieder auf dem E1 finden wir eine offenbar zur Hospitalkirche gehörende gemütliche alte Wohnanlage mit Garten. Sehr hübsch.
Nach dem Bahnhof geht es wieder grob an den Schienen entlang. Insgesamt nicht mehr so schön. Müll und Baustoffe auf dem Bahngelände. Unrat und hässliche Zäune beim Militärgebiet (Marinestützpunkt). Dann der Ausblick über die Neustädter Bucht und die Ancora Marina und die Salzwiesen am Holm auf der einen Seite. Gegenüber leider lauter Lagerhallen.
Nach den Salzwiesen knicken E1 und Pilgerweg in Industrie- und Gewerbegebiet ab. Warum geht es hier nicht durch die Wiesen und dann an der Küste entlang bis Sierksdorf? Wir verstehen mal wieder die E1 Streckenführung nicht und folgen missmutig 1km der Landstraße. Immerhin sind wir durch einen separaten Rad/Fußweg vor den Autos sicher. Müssen aber eher im Gänsemarsch gehen, da wir sonst den (Elektro)Radlern im Weg sind.
Endlich knickt der E1 vor Wintershagen nach Westen ab und verlässt so die Landstraße. Wir unterqueren erneut die Autobahn A1 und kommen nach Oevelgönne. Wir befürchten, dass wir dir nächsten 4km an einer stark befahrenen Straße gehen müssen aber dem ist gar nicht so. Zwar sind wir mal wieder asphaltiert unterwegs aber die Straße schlängelt sich durch hübsche Örtchen und urige Anwesen. Hof Altona ist auch sehr schön. Vom hiesigen Flugplatz startet ein Utralight mehrere Rundflüge.
Bei Stawedder legen wir noch eine kurze Rast ein. Danach überqueren wir unsere alte Bekannte, die B76. Vermutlich zum letzten Mal. Weiter geht es in südlicher Richtung mit einem Abstecher in das Gehölz Neukoppel. Am Südende des Taschensees macht der E1 einen Abstecher zum Ufer und einer Badestelle. Weiter geht es durch einen netten Hohlweg bis zum kleinen Pönitzer See. Von dort wieder zur Dorfstraße zurück. Dann noch ca 400m auf dem E1 auf der B432 bis Pönitz am See. Dort biegt der E1 südwärts ab und führt am Ufer des großen Pönitzer Sees entlang. Für uns ist hier nach 26km auf dem E1 zwar Etappenende aber bis zum Bahnhof Pönitz sind es doch noch knapp 2km die wir auf dem Zahnfleisch kriechen. Da wir eine Bahn um 20 Minuten verpasst haben müssen wir 40 Minuten warten bis wir wieder einmal für 3€ pro Nase eine Station mit dem RE nach Eutin fahren können.
In Eutin beschliessen wir, da der E1 das schöne Städtchen so schmähte, einmal durchs Zentrum zu gehen: Peterstraße, Markt, Michaelis-Kirche und dann an Schloss und See vorbei zurück zum Auto. Im wunderschönen Abendlicht gibt das noch mal sehr schöne Fotomotive her. Ich werde noch zurück zu Auto und Troll am Treffpunkt gefahren und dann gehts im Korso zur Autobahnauffahrt Neustadt Mitte. Ziemlich erschlagen und müde aber ohne Zwischenfälle geht es zurück nach Hamburg.
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