Der B und ich treffen uns um zwanzig nach sieben am Berliner Tor. Ich hol noch 2 Croissants und eine Käseflöte beim Bäcker. Dann fahren wir zu zweit in Bs Auti nach Hagenburg.
Wir treffen fünf vor halb zehn ein, ganz schön lange Anfahrt mittlerweile… der P ist schon da steigt zu uns ins Auto und wir fahren zum Wanderstart, im verschlafenen Otternhagen, mit dem wanderfreundlichen Schild. Dort am Baum gleich einen Apfel gepflückt.
Um kurz nach zehn gehen wir los. Es ist sonnig und klar, allerdings auch noch empfindlich kalt bei 3-4°C. Kopfbedeckungen sind ein Muss.
Es geht mehr nach Westen als nach Süden, überwiegend geradeaus. Bei km 3,5 erreichen wir die Landstraße B6 beim „Hotel zum Damhirsch“ nicht besonders einladend finden wir. Wir überqueren die B6 in umständlichem zickzack über eine Brücke und gehen weiter an der Bordenauer Straße bis der E1 wieder nach Westen in den Wald abbiegt. Hier macht der E1 auch einen etwas unverständlichen Nordschlenker, bis wir dann das Ufer der Leine erreichen.
An der Leine geht der Weg nun -zwangsweise- fast direkt nach Süden bis nach Bordenau, einem „Nest“. Eine liebenswerte ältere Dame, -schon über neunzig- erzählt uns in kurzen Sätzen ihre Lebensgeschichte: Siebzig Jahre in Bordenau. Vor acht Jahren Mann verstorben. . Die Kinder haben „nie“ Zeit. Einsam…. Wir sind etwas beklommen von der spontanen Offenheit. In der heutigen Zeit leider kein Einzelschicksal.
Am ‚Von-Scharnhorst-Denkmal‘ gehen wir nach Westen durch den urigen Dorfweg ‚Am Kampe‘ und erreichen bei km 8 die Brücke über die Leine.
Auf der Westseite „Am Fährhaus“ gibt es eine kleinen Metallsteg parallel zur Straße. Vermutlich für Fußgänger, falls die Leine mal Hochwasser führt. Heute für uns eine akzeptable Pausenbank.
Nun geht es weiter nordwestwärts, an der Straße entlang bis zur Bahnhofstraße in Poggenhagen. Dort biegt der E1 nach Westen ab und wir gehen leider sehr unspektakulär 3km direkt an der Straße nur geradeaus. Dann verlässt der E1 endlich die Straße und macht über befestigte Feldwege eine kleine Nordkurve in Richtung Steinhuder Meer.
Wir machen bei km 14 noch Pause auf ein paar Heuballen in der Sonne. Herrlich! Obwohl es nicht weit ist, sehen wir das Wasser immer noch nicht. Der E1 hält geschickt Abstand zum Steinhuder Meer um uns auf die Folter zu spannen.
Wir erreichen die äußeren Wohngebiete von Steinhude bei km 15,5. Nicht sehr aufregend. Erst etwas 2 km später kommt Bewegung in die Geschichte. Anders als auf auf dem zur Vorbereitung genutztem Wandertrack geht der E1 an der Kirche vorbei ‚Am Anger‘. An der Deichstrraße erblicken wir erstmalig das ‚Meer‘. Weiter get es in die Graf-Wilhelm-Straße. Dort tobt schon das Leben der Sonntags-ausflügler. Man könnte an jeder Ecke einkehren. Wir beschränken uns auf Eis und Fetabaguette. An der Uferpromenade herrscht reges Treiben. Wir könnten noch eine Bootstour zum Wilhelmsstein machen, aber wir sind zeitlich gebunden. Noch einen Abstecher auf die Mole, und noch eine kleine Pause auf einer Bank in der Sonne.
Weiter geht es westwärts, zunächst hinter den Häusern in bester Meerlage entlang, dann fast direkt am Wasser. An einer Stelle nach den Häusern ist der Blick nach Süden frei und man sieht majestätisch aber auch etwas unwirklich und bedrohlich die Abraumhalde vom Kalibergwerk bei Mesmerode. In der Ferne sieht man schon einen Höhenzug. Wir sind einhellig der Meinung. Das ist der Deister! Der erste Blick ein Mittelgebirge seit unserer ersten Etappe in Flensburg.
Der Spazierweg hier ist komplett asphaltiert und damit barrierefrei. -Besser als einige gute Radwege die ich kenne-
Beim Hagenburger Kanal -km 21- verlassen wir das Steinhuder Meer und gehen nach Süden. An Fischteichen vorbei, dann wieder am Kanal entlang. Ein echt toller Spazierweg zum Abschluss in schönem Abendlicht. Der Blick auf das Auktionshaus Schloss Hagenburg ist leider etwas verschattet. Noch ein paar rechts- links Kombinationen und wir sind am Ziel.
Ca 17 Uhr. P bringt uns noch nach Otternhagen und es geht wieder nach Hause, wo ich um 20 Uhr eintreffe.
Über 5 Stunden insgesamt heute für An- und Abfahrt incl Transport zwischen Wanderziel und -start. Sehr nervig. Einzeletappen gehen echt nicht mehr…
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