Tag 4 von 4:

Planung:
Heute nur noch 17km auf dem E1, dafür aber auch die lange Rückreise. Von Banfe erst mal wieder 3km zum E1. Dann zur Ilsequelle und weiter zur Lahnquelle. Hier wieder große Pause. Bei km 12 scheint es noch eine Pausenoption mit Quelle (Schalken Back?) zu geben. In Deuz ist dann wohl Schluss für heut und fahren mit dem Bus nach Bad Berleburg, wo Ps Wagen steht. Wenn wir richtig schnell und kniefit  sind, haben wir die Option noch bis Siegen Weidenau weiterzurennen. Ich bin gespannt.

Gut ausgeschlafen auf schön festen Matratzen machen wir uns gegen acht Uhr über unser mitgebrachtes Backwerk aus Laasphe her. Kurz vor neun klopft Frau Doerr und bringt uns noch mit dem Auto zum Wanderparkplatz ‚An der Indel‘. Wir können unser Glück gar nicht fassen und sind unendlich dankbar, diese drei unangenehmen Kilometer eingespart zu haben. Es ist bedeckt bei 5°C.

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P überquert lässig die Furt

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Schöner Weg an der Ilse

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Von Kobolden

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Vogelhaus

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Da ist einer!

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Ilsequelle

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Wanderzeiten am Lahnhof (kommen mir etwas lang vor)

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Grüne Lahnquelle

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Schöner Weg

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Klebebänder verschandeln den Weg

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Auch schöner Weg, sogar mit etwas Sonne

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Ein Monster im Fichtenwald

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Runter nach Deuz

Nach dem kurzen, steilen Abstieg stehen wir wieder am E1 und über queren gleich die Ilse durch eine Furt. Abenteuer! Dann müssen wir kurz an der Straße gehen, bevor der schöne Weg an der Ilse weitergeht. Der Weg bleibt wirklich schön. Aber wir sind noch nicht recht warmgewandert und so kommt noch keine Stimmung auf. Nach 2km weist ein kleines Holzschild nach links steil bergauf: „Serpentine zur Ilsequelle“. Das X2 weist auch dort hoch. Mein Vorbereitungstrack will eigentlich unten an der Ilse bleiben. Aber das hier klingt vielversprechend. Ein sehr heftiger Anstieg nach Südosten bringt mich fast an die anaerobe Schwelle. Muss ja auch mal sein. Oben angekommen bin ich verwundert, dass das X2 Symbol nun nach links deutet, also quasi wieder zurück. Nagut, wir folgen und an der nächsten Abzweigung wendet sich unser Weg auch wieder Richtung Süden. Alles bergauf und jetzt auch gar nicht mehr schön sondern breiter Schotterweg. An der nächsten Abzweigung fehlen X2 oder gar E1 Symbole komplett. Nur das gelbschwarze Rothaarsteigsymbol ist zu sehen. Also wohl dort entlang. Die Richtung passt von meiner OSM Karte auf dem GPS nicht so recht zu unserem Wandervorhaben, aber wir gehen mutig weiter. Nach etwa 200 Metern kommt uns ein Spaziergänger mit Hund entgegen den wir befragen, ob man auf diesem Weg zur Ilsequelle kommt. “Ja, schon” meint er, aber es wäre ein deutlicher Umweg. Wir erfahren, dass E1/X2 gerade neu verlegt würden, aber wohl noch nicht alle Markierungen fertig seien und daher schon mehrfach Leute orientierungslos im Wald gestanden hätten. Der schönste Weg sei sowieso direkt unten an der Ilse (alte Wegführung) und er verstünde es als Schikane die Wanderer hier hoch zu scheuchen. Er gibt uns einen Tipp wie wir schnellstmöglich wieder zur Ilse kommen ohne ganz zurücklaufen zu müssen. Den von ihm beschriebenen Pfad kann ich auf meiner OSM Karte gut nachvollziehen. Wir gehen die 200m zurück zur letzten Abzweigung ohne X2 Markierung und dann wieder mehr westlich abwärts Richtung Ilse. So ein Reinfall! An alle die uns hier folgen: Bleibt unten an der Ilse! Und Lieber SGV, was soll das? Neue Wegführungen ausdenken und dann einfach mittendrin mit den Markierungen aufhören? War plötzlich Feierabend?
Genug gegrollt. Wir gehen dann einen verkrauteten Weg mit kleinen Stolperbaumstümpfen wieder zum unteren Pfad an der Ilse zurück und es macht wieder richtig Spaß. Vorher überrascht uns noch eine kleine Graupelhusche; witzig.
Nach 5,6 Wanderkilometern sind wir an der Ilsquelle angelangt. Irgendwie magisch, von Kobolden und Heilkräften ist die Rede. Auch die Vogelhäuschen sehen besonders aus. Wir trinken einen Schluck aus der Quelle. Soll super gesund sein.
Jetzt will uns der SGV wohl wieder einen Streich spielen. Der X2 soll noch weiter nach Süden gehen obwohl mein Track sagt, dass der X2 kurz nach der Quelle nach Westen abknickt. Diesmal nicht mit uns! Wir halten uns an meinen Track und direkt nach Überqueren des Baches (der auch die Ilse speist) finden wir wieder ein ganz aktuelles X2 Symbol. Na also! Es geht durch einen luftigen Wald in westliche Richtung mit kaum merkbarem Anstieg. Bei km 7,8 erreichen wir die Eisenstraße, die zum Lahnhof führt. Glücklicherweise müssen wir nicht auf Asphalt, sondern auf einem netten, mit Baumwurzeln gespickten Trampelpfad in Schlangenlienien nebenher gehen. Nur das letzte Stück muss man auf die Straße. Der Gasthof Lahnhof selbst hat nur Dienstags bis Freitags offen, also gehen wir weiter zur Lahnquelle und dem daneben liegenden Forsthaus und kehren dort zum Mittag ein. Alles sehr schmackhaft.
Nach etwa einer Stunde Pause gehen wir weiter. Wir rechnen aus, ob wir es denn auch pünktlich bis zum Bus schaffen. Ich bin eigentlich ganz zuversichtlich, doch B fürchtet um sein Knie. Bisher hat er sich eigentlich ganz wacker angestellt. Der E1 geht südlich vom Landgasthof Lahnhof nach Westen über den „Berg“ Stiegelburg. Der Weg wechselt zwischen breitem Forstweg und nettem Wiesenweg durch junges Gehölz.
Ungefähr bei km 11,5 biegen andere Wanderer vor uns auf den Weg ein und „stratzen“ vor uns her. Nanu, was treibt die so an? Wir bemerken knallrote Klebebänder die in kurzen Abständen an Bäume und Sträucher gewickelt sind. Aufschrift „IVV Wanderweg“. Vielleicht ein Wettbewerb oder so? Viele weitere Wanderer bekommen wir allerdings nicht zu Gesicht. Vermutlich waren das die letzten. Hoffentlich machen die auch ihre blöden Klebebänder wieder ab.
Das letzte Stück vor Deuz wird es nochmal besonders abwechslungsreich: Teils säumen alte, teils junge Bäume den Pfad. Dann wieder junge Birken. Zuletzt laufen wir noch über ein Stück Wiese und durch ein paar hohe Fichten. Noch einmal steil bergab und wir stehen in Deuz. Der X2 führt in einer rechts-links Kombination über die Sieg und in der Straße Im Siegeck durch einen kleinen Grünzug an der Sieg entlang. Am Kälberhof Ecke Mühlenweg verlassen wir E1, X2 für dieses Mal und gehen zur Bushaltestelle Deuz Hüllweg. Wir haben sogar noch 20 Minuten Zeit bis unser Bus R16 nach Netphen Brücke kommt. Dort warten wir weitere 40 Minuten bis der Bus R27 nach Bad Berleburg kommt. Wir sind schon völlig durchgefroren. Es ist ganz spannend aus der Bus Perspektive einige Orte die wir in den letzten Tagen durchwandert habe quasi im Zeitraffer wiederzusehen. Ansonsten läuft die Rückfahrt problemlos und ich bin schon um 22:30 zu Hause.