Tag 4 von 4:

Planung:
Vermutlich werden wir heute wieder sportlich früh aufbrechen, um die minutiös geplante und lange vorausgebuchte Heimfahrt (Sparticket!) mit der Bahn nicht zu gefährden.
Heute durchqueren wir Willingen (Upland) und wandern über Niedersfeld nach Silbach. Hier in Silbach gibt es bei schlimmen Schwächeanfällen oder Beschwerden die Chance die Notbremse zu ziehen und auf die letzten 6km nach Winterberg zu verzichten.
Ich gehe aber davon aus, dass wir es noch bis Winterberg Nordhang (Kahler Asten) schaffen und dort den Bus um 18:19 zum Bahnhof bekommen.

E1-41-01

Markierung in Schwalefeld

E1-41-02

Willingen, ist das nicht schon Süddeutschland?

E1-41-03

Gondelseilbahn sowas gibts doch nur in den Alpen…?

E1-41-04

Pause an der Hoppecke, aber die Bank ist zu sonnig

E1-41-05

Heute ist Alphornmesse in Willingen. Da klingt doch schon Alpen mit…

E1-41-06

Rothaarsteig…

E1-41-07

Heidelandschaft mit Schnucken!

E1-41-08

Vom Clemensberg 837m üNN

E1-41-09

Gipfelbuch

E1-41-10

Äolsharfe

E1-41-11

Sprengsignale

E1-41-12

Wegweiser

E1-41-13

Den schmalen Downhillfpad wieder runter

E1-41-14

E1 Marker vor Niedersfeld

E1-41-15

Schieferhäuser in Niedersfeld

E1-41-16

Nach der Ruhr gehts auf dem X2 weiter!

E1-41-19

Die Hütte zur Mittagspause um 16 Uhr… gleich rummst es….

E1-41-18

hier geht’s hoch

E1-41-20

Rechts geht es weiter, links zum Bahnhof. Tschüs E1!

E1-41-21

Abenteuerlich über die Gleise

E1-41-22

Wartehäuschen Silbach Bahnhof

Die Matratzen der Jugendherberge sind mal angenehm fest. Dennoch wurde der Schlaf etwas unterbrochen durch Radau ein paar später Heimkehrer. Naja, Jugendherberge eben. Das Frühstücksbuffet lässt keine Wünsche offen. Wir nehmen noch ein Lunchpaket für 5 € da wir heute, am Sonntag, nichts Einkaufen können. Die Brötchen dafür machen wir selbst. Dazu gibts Fruchtsaft, Knoppers, Müsliriegel und Obst.
Um 9 Uhr bei 21°C stapfen wir los zurück zum X16. (Echte E1 Marker sind seit Kaiser Otto Weg selten)
Aus Schwalefeld, dass auf etwa 510m liegt, geht es nach Südwesten erst mal wieder bergauf. Bei 1,5 km auf dem E1 (X16) kommen wir an eine Gabelung. Hier ist der X16 nach rechts ausgeschildert. All mein Kartenmaterial besagt jedoch, dass der Weg links geht. Es sind sogar in einiger Entfernung links weitere X-Markierungen zu erkennen. Wir nehmen also meinen vorbereiteten Track.
Auf einem schattigen Waldweg wandern wir hoch. Auf ca 600m angekommen dann wieder jäh bergab. Rein nach Willingen. Durch (Ferien-)wohngebiet und Baustellenstraße. Unten in Willingen (ca 550m üNN) finden wir mal wieder keine Wegmarkierungen und ich lotse uns nach meinem vorbereiteten Track. Willingen ist sehr touristisch. Erinnert mich leicht an Braunlage. Wir erspähen Reste von X Markierungen. Zwischen Friedhof und Kirche setzen wir uns auf eine Bank. Hier ist eine X-Markierung klar übermalt. Mir schwant etwas. Ich schaue noch mal in die DAV App (übrigens sehr zu empfehlen!) aber auch hier ist mein vorbereiteter Track „noch“ gültig. Es scheint allerdings ganz deutlich, dass hier in Willingen der X16 / E1 verlegt wurde bzw gerade verlegt wird. Beginnend bei der besagten Weggabelung geht der neue Weg dann vermutlich „Am Hagen“ nach Willingen hinein, dann links in die „Schwalefelder Straße“, rechts in „Treistrift“, links „Bergstraße“ weiter „Briloner Straße“ und beim Bavaria Stadl links in den Kurpark. Beim Kurpark haben wir jedenfalls Markierungen sehen können.
Wir gehen „Neuer Weg“ weiter nach Südwesten. Unter der Bahn durch. Hier ist wieder alles markiert. „Zur Hoppecke“ nach Westen. Hotels, Skiverleih, Klamottenläden. Alles zweisprachig deutsch und holländisch vertextet. Der Blick nach Süden auf den Ettelsberg (838) von dem gerade ein Schwung MTBler herunterrasen, macht einen ziemlich alpinen Eindruck. Wir sind wirklich nicht mehr in Norddeutschland.
In einer weiten Kurve geht es westlich um den Ettelsberg nach Süden herum. Das Gelände steigt leicht aber stetig an. An einer Brücke über die Hoppecke machen wir Pause. Wir haben nun schon wieder 31°C im Schatten aber es weht ein leichter Wind.
Bei km 8 verpassen wir mal wieder einen Abbieger und müssen 250m zurückgehen. Immer schön an der Hoppecke entlang nach Süden. Bei km 10 kommen wir an eine große Wanderkreuzung „Am Streit“. Hier sind zum ersten Mal viele andere Wanderer zu sehen. Wir setzen uns zur Trinkpause auch kurz mal auf eine Bank. P und ich warten sowieso auf B, der sich langsam hinter uns her müht.
Nach kurzer Rast biegen wir hier nun rechts ab, nach Westen, auf den Rothaarsteig… deswegen also die vielen Wanderer… es geht auf eine offene Fläche auf ca 800 m üNN. Sieht aus wie die Lüneburger Heide. Sogar mit Heidschnucken!
Ungefähr bei km 12 finden wir wieder eine Beschilderung, auf der klar zu erkennen ist, das der X16/E1 nun anders verlaufen sollen. Wir entscheiden uns diesmal bewusst für die neue Strecke die nach Süden abknickt und werden kurz darauf mit der Aussicht vom Gipfel des Clemensberg (837m üNN) und dem Klang einer Äolsharfe belohnt. B hinterlässt einen Eintrag im Gipfelbuch, wie damals am Wietzer Berg.
Weiter geht es nach Westen zur Hochheide Hütte. Hier kehren wir auf ein Wanderbier ein.
Nun geht es ein Stück nordwärts, bis bei km13 der X16 nach Westen abknickt und damit den Rothaarsteig wieder verlässt.
Es geht nun wieder etwas steiler bergab auf einem schmalen Downhill Pfad bis in die Außenbezirke von Niedersfeld.
Langsam steht die große Mittagspause an, aber kein Rastplatz will uns recht gefallen, vor allem wegen der Sonne.
Also weiter durch Niedersfeld über die Ruhrstraße. Hinter der Feuerwache links vorbei. Da ist gerade Volksfest. Wir überqueren die Ruhr und am nächsten Wegweiser stellen sich neue Weichen für den E1. Ab hier folgen wir nämlich dem Rothaarweg X2.
Seit einiger Zeit beobachten wir argwöhnisch wie Wolken aufquellen und sich der Himmel verfinstert. Mittagspause und Unterstand wären wirklich mal angebracht. Wir gehen aber noch eine ganze Weile weiter auf Asphalt in südlicher Richtung aus Niedersfeld heraus. Am Ortsausgang, nach einer Kartbahn und alten Kampfflugzeugen, finden wir gegen 16 Uhr eine kleine Holzhütte vom Skiverleih für den nahen Eschenberg. Kaum haben wir uns niedergelassen, da bricht ein Unwetter los, dass sich gewaschen hat. Es blitzt, donnert und gießt so heftig, dass wir kurz erwägen abzubrechen und ein Taxi zu nehmen. Es sind noch 4,5 km bis Silbach.
-Insgeheim hatte ich gehofft, es bis 16 Uhr nach Silbach zu schaffen. Dann hätten wir zumindest überlegen können ob wir noch die restlichen 6km nach Winterberg dranhängen.-
Etwa viertel vor fünf hört es auf zu schütten. Der Regenradar zeigt eine Lücke von einer halben Stunde die wir ausnutzen wollen. Ich habe nicht mal eine Regenjacke dabei und renne voraus. Nördlich am Eschenberg entlang bergauf.
Als nach 1,5 km der nächste Unterstand St Blasius nicht mehr weit ist, warte ich auf die anderen. Es regnet noch nicht. Regenradar aktualisiert. Angeblich haben wir noch bis zwanzig nach fünf Gnadenfrist. Das Thermometer ist auf 20°C gefallen. Gemeinsam geht es weiter. Am Rastplatz mit Feuerstelle St Blasius vorbei. Von dort weiter nach Süden über einen gemähten Wiesenweg. Nach dem Starkregen ist dieser recht sumpfig. Nach 500m treffen wir wieder auf einen „richtigen“ Forstweg der nun mehr nach Westen führt. Es nieselt. Ich will schon wieder vorlaufen, aber es gibt sich. Es ist auch nicht mehr weit.
Noch einmal extrem steil die Siberbergstraße herunter und wir sind im Zentrum von Silbach. Wir gehen die Burgstraße weiter unter der Bahn durch und dann trennen wir uns für dieses Mal vom E1 bzw Rothaarweg X2.
Wir biegen links in den Hillebrandweg ab und gehen noch 600m bis zur Bahnstation die komischerweise etwas außerhalb liegt. Hier müssen wir noch etwas abenteuerlich die Schienen überqueren und sind am Bahnhof. Das war es für heute. Wir nutzen das geschützte Wartehäuschen und die 50 Minuten Wartezeit für Katzenwäsche, frische T-Shirts und Deo. Wir wollen ja bei der Bahnfahrt niemanden belästigen.
Die abschließende Bahnfahrt mit Umsteigen in Dortmund und Hannover absolvieren wir pünktlich und ohne Schwierigkeiten. Im ICE von Hannover nach Hamburg geben uns ein paar nette Orchestermusiker nebenan noch ein Bier aus. Wir sind um 0:04 Uhr in unserer Heimatstadt und hundemüde.
Das war wieder ein Erlebnis!