Tag 3 von 4:

Planung:
Heute stehen nur 20km auf dem Programm. Eine frühe Pause am „Saustall“ ,eine  in Bad Laasphe. Vielleicht an der Lahn. Je nachdem wo es sich noch im Wald auf dem Rothaarweg (X2, E1) anbietet können wir uns noch jederzeit erholen. Vom Etappenende gilt es noch 3km zur Unterkunft in Banfe durchzuhalten.

Morgens um acht gehen wir zwar ausgeschlafen, aber immer noch nicht wirklich gut regeneriert in die rustikale Gaststube der Pension Lore. B hatte gestern telefonisch unsere Gastwirtin doch noch erreicht und sie uns natürlich eingelassen, mit den Worten „Ach, ich habe schon gar nicht mehr mit Ihnen gerechnet!“ Sie hatte das Klingeln nicht gehört. Nach kurzem Abendsnack waren wir dann wie tot ins Bett gefallen.
Das Frühstück ist wieder tadellos und unsere Gastgeberin gibt jedem von uns sogar noch ein hartgekochtes, buntes Osterei und wünscht uns einen guten Weg. Sehr nett!
Heute haben wir nur 20km E1 auf dem Plan. Allerdings +1,7km von Weidenhausen und +3km bis zur Unterkunft in Banfe. Da darf nicht mehr viel hinzukommen.

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Pension Lore

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Skulptur mit zu früher Pausenoption in Stünzel

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Mehr Skulpturen in Stünzel

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Nackte Nymphe?

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Aktueller Stand der Dinge

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Bei Schloss Wittgenstein

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Schloss Wittgenstein

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Gedenksteine in Laasphe

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Die Lahn in Laahspe bei Regen

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Grossgemeindestein

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hübsch-unordentlich und offen

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Dach mit Bäumchen

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Die Ilse

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Markierungen im Ilsetal

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Toller Weg im Ilsetal

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Noch ein Marker mit Ilse

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Schluss für heute mit E1

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Ausblick in Banfe

Es nieselt und ist kalt um 4°C. Ich ziehe schon mal die Regenhose drüber. Das wärmt ja auch. Wir starten wieder gegen 9 Uhr. Diesmal vermeiden wir den Rückweg zum E1 durch den Bruchwald und gehen über die Weide nach Stünzel. Der E1 verläuft hier nun (auch entgegen meiner Vorbereitung) auf der Straße ‚Am Windhof‘. In Stünzel, dem kleinsten Ortsteil Berleburgs, stehen allerlei Holzskulpturen. Ganz ohne Skulpturenweg. Erste Pause machen wir nach gewanderten 5,5km an einer Wegkreuzung namens Saustall mit Bank. Es regnet glücklicherweise nicht wirklich und hier kommt sogar ganz kurz die Sonne heraus.
Ab hier knickt der E1 nach Südwesten ab. Es bleiben recht trostlose Forstwege. Wir schleppen uns mühsam voran. Es geht wieder mehr nach Süden, immer bergauf. Nach einer Weile können wir zur Rechten ins Tal Blicken. Der Fluß ist zwar durch Bewuchs verdeckt aber es ist sicher die Lahn. Die Stimmung hellt sich etwas auf als wir auf ein historisches anmutendes Haus stoßen. Gehört das schon zu Schloss Wittgenstein? Zunächst stoßen wir auf etwas nichtssagende Gebäude einer Schule aber dann kommen wir über die Straße zum echten Schloss bei Wanderkilometer 10,5. Hier ist gerade Reitunterricht und es gibt ein Schlosscafe in das wir direkt einkehren. Sehr urig in dem alten, muffigen Gemäuer. Wir bestellen Kaffee und Kuchen. Lecker! P erzählt uns, dass die Familie Sayn-Wittgenstein nach dem Staat den größten Anteil deutscher Wälder besitzt.
Nach ausgedehnter Pause und nachdem ich mich von meiner Regenhose befreit habe gehen wir weiter. Runter zum Waldfriedhof und östlich am Schloss vorbei Richtung Süden. Einerseits geht es nun bergab, aber durch die Pause fühlen wir uns auch endlich regeneriert.
Wir erreichen Bad Laasphe am Schloßberg und gehen an der Schlossbergklinik Wittgenstein vorbei, die seit 2015 als Flüchtlingsunterkunft dient. Sieht aber verlassen aus. Von hier aus geht es dann auf einen kleinen Hügel. Hier ist schon wieder der Streckenverlauf gegenüber meiner Vorbereitung geändert. Durch diese Wegänderung kommen wir immerhin an zwei Gedenksteine und durch einen abenteuerlichen schmalen Waldweg. Zur Lahnstraße, B62 geht es dafür wieder ziemlich steil runter.
Um ausreichend Proviant für Abendessen und Frühstück in der heutigen Unterkunft Ferienwohnung Doerr in Banfe zu haben, müssen wir dringend einkaufen. Der nächste Supermarkt (REWE) ist 1,2km vom E1 entfernt. Wir haben keine Wahl. Glücklicherweise erreichen wir schon nach 700m auf dem Weg dorthin einen Bäcker und decken uns mit Backwaren ein. Also nur insgesamt 1,4km zusätzlich. Wieder zurück am E1 geht es nach Südwesten an der Lahnstraße weiter. Kurz bevor wir nach links auf ‚Friedrichshütte’ und über die Lahnbrücke abbiegen, gibt es einen kurzen Schauer. Jetzt noch einmal rechts in den ‚Kunster Weg‘ und nun auf der anderen Seite der Lahn von 340m auf ca 520m immer bergauf, bergauf auf einem Forstweg Richtung Nordwesten. Oben angekommen eine kurze Verschaufpause auf ein paar Baumstämmen und weiter.
An einer Wegkreuzung mit Schutzhütte und ‚Grossgemeindestein‘ bei gewanderten 20km, machen wir etwas länger Halt. P und ich machen Stretching. B pflegt das schmerzende Knie und sagt schon einmal bei Familie Doerr telefonisch bescheid, wann wir voraussichtlich ankommen.
Nun geht es hinunter nach Südwesten, zum Tal der Ilse. Es bleibt ein geschotterter Forstweg aber mit ein paar augelockerten, hübsch-unordentlichen Abschnitten. P und ich sind nach dem Stretching voller Tatendrang. Unten an der Ilse angekommen, erwartet uns ein Polizeineinsatz. Da hat jemand die Komplettauflage vom lokalen Wochenblatt in die Ilse geschmissen. Sauerei!
Wir gehen weiter an der Ilse flußaufwärts. Dieser Abschnitt belohnt uns für die bisherigen Strapazen auf langweiligen Forstwegen. Auf schmalem Pfad zwischen Felsen und Wald zu Linken und lieblichem Fluß mit Wiese zur Rechten wandern wir ohne weitere Anstiege die letzten gut 2 km bis zu unserem Abzweig nach Banfe. Sehr schön.
Hier verlassen wir für heute den E1 und kraxeln noch einen steilen Weg bis zum Wanderparkplatz ‚An der Indel‘ hoch. Von hier müssen wir noch 3km an der Straße, zum Teil recht gefährlich ohne Fußweg bis zur Unterkunft laufen. Das macht natürlich sehr wenig Spaß und wir wollen auch endlich ankommen.
Bei Ankunft an die Ferienwohnung gegen halb sieben werden schon erwartet. Die Ferienwohnung sieht aus wie niegelnagelneu. Nur noch Duschen und Abendbrot. Im TV Tagesschau und einen Edutainment Zweiteiler auf Arte über Napoleons Ägyptenfeldzug und ab in die Flohkiste.