Tag 2 von 8:

Planung:
Wir folgen nun ab Pforzheim der Wegmarkierung des Westwegs durch den Schwarzwald: Rotes Karo auf weißem Grund.  Wir überqueren zweimal die Nagold und es geht wieder zur Enz, der wir bis Neuenbürg folgen. Hier geht es steil bergauf und gewinnen fortan wir stetig an Höhe bis Dobel, unserem heutigen Etappenziel auf 700m.

Nach Checkout aus dem Hotel Gute Hoffnung gegen 8:00 Uhr geht es zum Frühstück beim Bäcker direkt nebenan. Praktisch. Eine halbe Stunde später gehen wir los. Es nieselt leicht aber man sieht, dass sich die Bewölkung schon auflockert und es sind auch über 20°C.

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Stadtgarten Pforzheim

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Endlich beginnt der Schwarzwald!

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Ah, die Goldstadt…

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Großer Wandermarker beim Start des Westwegs, mit E1 Erwähnung!

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Die goldene Pforte! Da geht’s durch!

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Landgasthof Hoheneck

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Noch mal über die Nagold

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Die Enz

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Trittsteine über den Grösselbach

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romantischer Weg an der Enz

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Ruine Neuenbürg…

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…mit eingemauertem Fisch?

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Coronakonformer Brunnen in Neuenbürg, unten

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Viele Wegweiser nach der Schwanner Warte

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Blick an der Enzkreisspitze

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überraschende Felsen im Wald: Volzemer Stein.

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Engel und kleines Felsenmeer am Engelsweg Richtung Dobel

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Durch das “Enge(ls) Tür’le” geht’s nach Dobel

Beim Verlassen Pforzheims durch die Südweststadt strengt sich das Städtchen noch etwas an und unser Weg durch den Stadtgarten entlang der Nagold kann, trotz nicht gerade schmucken Schmuckmuseums, doch etwas gefallen.
Wir überqueren die Nagold und kurz darauf weiter südlich die Würm und erreichen am Ortsausgang Pforzheim Kupferhammer nun endlich die Sensation: Die goldene Pforte! Wir fotografieren ausgiebig und treffen gleich ein Paar Westwegwanderer die gerade starten.
Nach der Pforte geht es gleich steinig und steil bergauf. Oha, das kann ja heiter werden. Der Anstieg ist aber nicht lang und der Weg verläuft anschließend grob auf gleicher Höhe in einer weiten Rechtskurve Richtung Westen bis zur Burgruine Hoheneck. Hier überqueren wir kurz die Landstraße und erreichen auch den Landgasthof Hoheneck, der bei noch feuchter Witterung und der Coronasituation ein eher tristes Bild abliefert. Kurz an der Straße, dann an Jugendzeltplatz, Kleingärten und Waldstück vorbei wandern wir in der Rechtskurve weiter, so daß wir schon nach wieder nordwärts geht und erreichen Dillweißenstein. Hier überqueren wir erneut die Nagold und gehen kurz am Uferweg südwärts entlang. Dann geht es plötzlich scharf rechts ab nach Norden aus dem Flußtal herauf über die Bahnlinie der Nagoldtalbahn zum Friedhof und von dort nach Westen. Wir schlendern durch ein kleines Wohngebiet und unterqueren die Büchenbronner Straße bei Sonnenberg. Hier gibt es auch einen Trinkwasserspender, den wir gleich nutzen. Dann geht es in Wald und auf echte Wanderwege. Am heutigen Sonntag sind schon einige Familien und Jogger unterwegs.
Nach insgesamt 7km erreichen wir die Enz und der E1 (Westweg) folgt auf einem flachem Forstweg dem munter plätschernden Flüsschen Richtung Süden und Westen. Bei einer Bank an der Einmündung des Pfatschbachs in die Enz machen wir Pause.
Zwei Kilometer weiter westlich überqueren wir eine Straße im Grösseltal und anschließend den Grösselbach an einer mit Trittsteinen ausgebauten Furt. Witzig! Ab hier wird der Weg dann noch etwas romantischer und weniger forstwegmäßig.
Schon bald erreichen wir Neuenbürg und unterqueren die Landstraße B294 und die Enztalbahn. Danach geht es nach links und bergauf Richtung zum Schloss. Kurz vor dem Schloss verpassen wir mal wieder eine Wegmarkierung. Müssen aber nur 100m zurückgehen, in den Wald. Hier gibt es eine schöne Burgruine, eine gepflegten Schlossgarten und das Schloss selbst wird auch gastronomisch bewirtschaftet. Wir machen in einem Ecktürmchen vom Schlossgarten mit Stühlen und Tisch Mittagspause mit unserem Proviant und beobachten ein paar LARPspieler bei Kampfübungen mit Schwert und Schild. Sehr cool!
Wir gehen weiter über das Schlossgelände und folgen der roten Raute durch das Torwärterhaus und gehen auf einer recht steilen Kopfsteinpflasterstraße in einer großen Linkskurve vom Schlossberg runter nach Neuenbürg und überqueren wieder die Enz.
Bei meinen Vorbereitungen sah es so aus als ginge es „jetzt erst richtig“ bergauf, dabei haben wir ja schon ein paar Höhenmeter gemacht. Ich schwöre meine Mitwanderer also auf außerordentliche Strapazen ein.
Nach der Brücke geht es direkt nach Norden die Hafnersteige steil hoch und Am Zielgelrain scharf links. Wir müssen schon etwas schnaufen. Es geht weiter auf schmalem Pfad am Waldrand entlang und wir erreichen etwas überrascht das höher gelegene Wohngebiet Buchberg. Wir sind hier scheinbar einigermaßen auf Höhe und nun geht es relativ eben weiter nach Westen. Der Weg führt auf einem Forstweg bis an die Grenzen von Schwann, dann geht der Aussichtsweg weiter südwestwärts. Uns überholen zwei jüngere Wanderinnen und kurz darauf erreichen wir die Schwanner Warte. Ein verschlossener Holzaussichtsturm mit überdachter Partyfläche. Ein paar Jugendliche mit Shisha hören laut Musik. Kurz darauf überqueren wir die L339 und erreichen den Imbiss „Bratwurstglöckle“. Hmm, alles nicht so einladend finden wir.
Hier geht der Wanderweg dann mehr nach Süden, Richtung Dennach in den Wald, und weicht von meinem vorbereiteten Track ab. Dadurch ist die heutige Etappe vermutlich einen Kilometer weiter als ursprünglich geplant.
Richtung Dennach müssen wir wieder etwas hochgehen und als das Gelände wieder offener wird machen wir Pause auf einer Bank. Nachdem wir das Nest durchquert haben schnappt B sich noch ein paar Kirschen vom Baum am Weg. Wieder am Waldrand angekommen wendet sich der Weg nach rechts und wir kommen an einen netten Aussichtspunkt, die Enzkreisspitze.
Nun also wieder in den Wald und am Heuberg (709m) vorbei bis zur Rudolfshütte an der Straßenkreuzung Dobel Dreimarkstein. Weiter immer südwestwärts und völlig unvorbereitet erreichen wir den Volzemer Stein. Eine unerwartete Felsattraktion im Wald zu später Wanderzeit. Kurz darauf begleitet uns noch der Engelsweg mit künstlerischen Darstellungen und Engelssprüchen und ein Miniatur-Felsenmeer.
Beim Engelstürle verlassen wir den Wald. Über Felder und Wiesen geht es rechtwinklig rechts links nach Dobel auf die L340 (Neuenbürger Straße). Noch eine junge Wanderin überholt uns und wir sind langsam fußlahm aber es zieht sich wie immer auf den letzten Metern.
Wir kundschaften schon mal die Öffnungszeiten von Obstladen und Bäcker aus falls wir am nächsten Tag Proviant einkaufen wollen.

Kurz nach der Ortsmitte verlassen wir den E1 (Westweg) und gehen an Schule, Rathaus und Kirche vorbei zum Hotel Rössle. Von außen und Rückseite macht es zunächst nicht sonderlich viel her. Aber von Innen sind wir von den vielen Details begeistert, die liebevolle Pflege und Zugewandheit zum Hotelbetrieb bezeugen. Wir werden sehr freundlich empfangen und auf das ebenfalls sehr detailreiche und liebevoll eingerichtete Zimmer gebracht. Unser Proviant ist leider dünn und das hoteleigene Restaurant wegen Corona geschlossen. Daher schließen wir uns mit einer Gruppe bayrischer Motorradfahrer zusammen, um den Mindestbestelwert bei der Pizzabestellung zu überschreiten. Die Pizzalieferung braucht eine Stunde und wir essen gemeinsam im Partykeller mit kleinem Kino. Sehr coole Atmosphäre! Hotel Rössle ist ein Muss!