Tag 6 von 8:

Planung:
Weiter zu neunt mit Wanderfamilie von der
Alexanderschanze nach Südwesten durch den Schwarzwald. Das heutige Ziel, der Harkhof, soll laut unseren Followern I+S sehr schön sein.

Das Frühstück gestaltet sich lecker, üppig, unterhaltsam und lang. Nebenbei unterhalten wir uns mit unserer Wirtin und erfahren noch Genaueres über die KONUS Gästekarte, die beim Zahlen der Kurtaxe bei jeder Übernachtung für alle inklusive ist. Diese Karte bedeutet Freie Fahrt zwischen Karlsruhe und Lörrach bzw Waldshut-Tiengen. Das eröffnet noch mal neue Perspektiven für unsere geplante Rückfahrt und auch für den Start des heutigen Tages.
Nach ausgedehnter Mahlzeit und Checkout gehen wir zur Bushaltestelle gegenüber der Kniebishütte. Glücklicherweise haben wir gestern beim Einchecken unsere Wanderschuhe über die Skistiefelheizung gesteckt, und nun sind die Schuhe schön warm und trocken. Das Wetter zeigt sich heute auch von seiner Sonnenseite mit 25°C schon am Start.
Der Bus (Linie 12 von Freudenstadt – Mummelsee) bringt uns in wenigen Minuten (und Dank Konus ohne Zusatzkosten) die eine Station zur Alexanderschanze, wo die Schwarzwaldhochstraße B500 an der B28 endet. Im Bus erkenne ich die beiden Wanderinnen von den ersten zwei Westweg Etappen vor unserer Pause wieder. Die haben bestimmt eine zentrale Unterkunft gewählt und shuttlen sich zur jeweiligen Etappe.
Bei dem Wetterchen sieht alles viel freundlicher aus als gestern. Um zehn nach zehn starten wir die Wanderung.

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Die Teenager an der Haltestelle bereiten sich mit MNS auf die Busfahrt vor

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Blick nach Westen

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Durch den Farn

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Pause an der Lettstädter Hütte

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Glaswaldsee

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Freiersberger Tor

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Blick nach Südosten. (Feldberg eher rechts hinten)

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Les Wanderboys

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Riesenstühle am Harkhof

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Bilderbuchausblick Hark

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Drei Stühle

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Ketterer sind Netterer

Ein kleines Stück an der B28 entlang, am heruntergekommen Gasthaus vorbei, und ab auf den Westweg ins Unterholz. Nur etwa 200m der gleiche Weg wie gestern. Schon praktisch, dass wir die 2,5km aus Kniebis zum Etappenstart heute so lässig mit dem Bus machen konnten.
Nach einem kleinem Teilstück mit Stock-und-Stein-Wanderwegfeeling geht es mehr auf einem ebenen, gut ausgebauten Forstweg durch den Wald. Der Weg beschreibt eine Rechtskurve und führt im Westen an einen Parkplatz an die B28. Dort knickt unser Weg nach Südwesten ab und verläuft auf dem „Neuen Höhenweg“ parallel oberhalb der B28. Es geht sich recht einfach mit wenig Höhenunterschieden.
Nach einer Weile tun sich nach Westen hin Ausblicke über die Landschaft auf. Etwas, das wir gestern sehr vermisst hatten. Nach 3,5 Wanderkilometern bietet sich ein toller Aussichtspunkt und wir machen schon mal Pause. Ein Mann sitzt auf einer Bank in der Nähe. Er hat einen riesigen Rucksack neben sich. Vermutlich ein Paraglider, der den Wind prüft. In der Nähe befinden sich ein paar verdächtige Windfähnchen. Offenbar ein guter Platz für Aufwinde.
Der Weg geht jetzt mehr nach Südosten, entfernt sich vom Ausblick nach Westen und führt tiefer in den Wald hinein. An einer Fünffach-Kreuzung geht es einen schmalen, krautigen Weg nach Süden. Bei der großen Wandertruppe und dem schlendrigen Gesamttempo habe ich Zeit und Lust, häufiger  mal nach Geocaches zu suchen.

Wir erreichen eine weitere Schutzhütte. Die Hildahütte. Schutz suchen wir gerade nicht, also gehen wir weiter. Der Weg wird noch enger und es geht durch junge Schößlinge, Kraut und Farn weiter südwärts. So fernab von Gastronomie und Zivilisation macht sich ein bisschen Trapperfeeling breit. Der kurvig nach Süden führende Weg macht nach einer Weile eine Rechtskurve nach Westen und wir erreichen eine weitere Schutzhütte: Die Lettstädter Hütte. Hier drinnen hat offenbar jemand auf einem Bett aus Farn übernachtet. Auf der Picknickbank draußen in der Sonne machen wir Mittagspause.
Ab hier geht es durch etwas lichteren Wald mit niedrigeren Bäumen und Sträuchern nach Süden. An einer Weggabelung befindet sich eine Metallhaube, die von ein paar großen Steinen umgeben ist. Hier müssen wir nach links, Osten, und an der nächsten Gabelung wieder nach Süden. Dort geht es leicht bergauf wieder in dichteren Wald und wir erspähen den Glaswaldsee. Leider zu viel Abstieg für uns, um ein Bad zu nehmen…

Also den Weg weiter aufwärts auf die Seeebene und wieder leicht bergan immer südwestwärts. Und wieder entdecken wir an einer Kruezung eine von Findlingen umgebene Metallhaube. Wohl irgend ein Grund- oder Quellwasserzugang?
Weiter in Bögen nach Südwesten bergab. Der Weg wird immer forstwegmäßiger und wir erreichen bei Kilometer 10 die Freiersberger Hütte und natürlich das dazugehörige Tor. Wir machen aber nur eine Mini-Fotopause, füllen etwas Quellwasser auf und gehen durch die hohen Fichten weiter in Bögen leicht bergab nach Südwesten. 3km später kommen wir an die Haaghütte. Hier machen wir noch eine letzte große Pause. Es ist dann ja auch nicht mehr weit.
Auf dem weiteren Weg nach Südwesten geht es doch noch wieder etwas bergauf, und es öffnet sich der Blick überraschend nach Südosten, am Wolfstalblick. Hier schaut man zur Abwechslung nicht in das breite Rheintal, sondern bekommt einen Blick tief in den südlichen Schwarzwald. Ich peile mit dem GPS den großen Feldberg an. Er ist von hier exakt 60km entfernt. Witzig. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, welche der Kuppen es ist. (Wohl einer der rechteren Gipfel auf dem Foto)
Nur noch ein paar Kilometerchen auf gut ausgebautem Weg und wir stehen am wunderhübschen Hark. Romantisch wie aus einem Bilderbuch über die Alpen. Drei etwas übergroße Holzstühle laden als Fotomotive ein. Gar nicht so leicht, da hochzukommen.
Die letzten Meter, weg von E1 / Westweg, geht es fix steil auf Pflastersteinen runter zum Hof. Unten in der Wirtschaft ist ordentlich was los. Mountainbiker und Wanderer nehmen hier die Gastronomie gern an.
In Rekordzeit bekomme ich nach Nennung meines Nachnamens die Zimmerschlüssel mit kurzen Anweisungen. Und wir verteilen uns auf die luxuriösen Zimmer. Schnell geduscht und wieder runter in die Außenwirtschaft zum verdienten Abendbrot. Die junge Bedienung, die Hotel und Kellnerei scheinbar alleine schmeißt, ist mega auf Zack!