Tag 1 von 4:

Planung:
Wir starten heute die zweite (und vermutlich letzte?) Viertagewanderung für 2017. Der Trip im April hat uns durch Anstrengung zu langer Etappen und Kälte ganz schön ausgelaugt. Hoffentlich geht es diesmal besser. Die Zeichen stehen gut: Schnee ist wohl nicht mehr zu erwarten, die Etappenlängen sind akzeptabel und die Zuwege zu Unterkünften minimiert. Hinzukommt, dass wir mit unserem Blogleserpaar I und S die An- und Abfahrt mit zwei Autos und gegenseitigem Transport von Anfang und Ende regeln können. Sehr praktisch!
Vom Wanderstart in Deuz ist es nicht mehr weit bis Siegen. Den Ortsteil Weidenau sollten wir nach ca 8km erreichen. Nach der Durchquerung von Siegen geht es noch einmal bergauf über Rüberg, Starker Buberg und Rote Kirche. Dann noch bis Oberschelden, dem heutigen Etappenziel. Von dort fährt stündlich der Bus nach Siegen, wo wir heute übernachten.

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Schöner Wanderstart in Deuz

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Ausblick beim Hasenbahnhof

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Viele wichtige Marker

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Abwärts durch Weidenau

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Zerrbilder

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Zum Schlossgarten

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Ausgerechnet Bananen?

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Genau, und die Kirche ist auch hübsch!

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Martinikirche Siegen

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“Vorbildlich” angebrachte und gepflegte Infotafel

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Weg zum Schatz ;-): E1 und Jakobsweg

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Tolle Tafel

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X=X oder nicht?

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Schicke Fassade, coole Unterkunft

Nach knapp vier Stunden Autofahrt erreichen wir Siegen. Wir parken direkt vor unserer für heute Abend angepeilten Unterkunft, Villa Trallala. Ich besorge den Wohnungsschlüssel und regle das ‘Pekuniäre’ mit Frau Höppner, da sie heute abend unterwegs ist.
Wir sind sehr rechtzeitig an der nahegelegenen Bushaltestelle Kaisergarten, um den R16 um 11:38 Uhr nach Deuz, unserem Startpunkt, zu bekommen. Da können wir uns noch schnell eincremen bevor der Bus kommt.
12:10 Uhr steigen wir Deuz Hüllweg aus dem Bus und sind wenige Minuten später am E1. Die Sonne lacht bei 23°C.

Es geht nach Nordwesten. Erst durch den Mühlenweg, dann immer an der Sieg entlang. Links der lustig plätschernde Bach, rechts offener Blick über Wiesen auf die nördliche Hügel.
Plötzlich knickt der Weg nach links ab. Wie überqueren die Sieg und landen im Gewerbegebiet von Deuz. Die Waldstraße entlang, am Sportplatz vorbei. Hier schallt etwas Partylärm in ausgelassener Stimmung anlässlich des heutigen „Vatertags“ zu uns herüber. Am Ende der Straße Irle-Siedlung geht es westwärts in einen Forstweg und erstmalig bergauf. Am Hasenbahnhof bei km 5 haben wir schon 150 Höhenmeter zugelegt. An dieser 6 Wege Kreuzung geht es für uns nach Nordwesten weiter. Hier ist es jetzt dicht bewaldet und wir wollen kurz pausieren. An der nahen Zinsbachquelle gibt es einen Geocache. Dort sitzen aber zwei biertrinkende Muggels. Da lasse ich es bleiben.
Nun wandern wir weiter nach Westen. Schön durch den schattigen Wald bei optimaler Wandertemperatur und ganz leicht bergab. Nach einer Weile kommen uns auf dem sonst eher einsamen Wanderweg Spaziergänger entgegen. Sogar eine Bollerwagentruppe. Die nächste Stadt kann nicht weit sein.
Es folgt ein Wanderparkplatz und wir überqueren die Tiefenbacher Straße und nach einem kurzen, waldigen Abschnitt erreichen wir Siegen vom Ortsteil Weidenau an der Hochhaussiedlung. Von hier geht es nun schnurstracks südwärts durch Wohngebiete immer bergab. Bei einem Verkehrskreisel geht es auf dem Batterieweg in einen Grünzug. Bei km 9,5 steht dort eine Bank mit Ausblick die wir für unsere Mittagspause nutzen.
Nach 20 Minuten gehen wir den Batterieweg durch die Grünanlage, dann an Kleingärten und der Rudolf-Steiner-Schule vorbei. Nach einem Sportplatz wandern wir nun durch teils etwas feudalere Wohngebiete.
Von ein paar Schlenkern und Treppen abgesehen immer südwärts.
In der Gustav-Von-Mevissen-Straße ruft ein Opa der mit seinem Enkel spielt herüber: „Seid ihr Siegerländer, oder kommt ihr von weiter her?“ „Dänische Grenze“ gebe ich zurück. „Aber nicht heute“ fügt B erklärend hinzu. Nach kurzer Schockstarre hebt der nette alte Mann beide Daumen und sagt: „Tolle Sache!“
Am Ende der Steinstraße biegt der E1 rechts in die etwas befahrenere Giersbergersstraße ab. An der zweiten Ampel ist die E1 Markierung etwas unklar, so dass wir eine extra Schleife laufen, bis wir korrekt den E1 Verlauf in die aufärts führende Straße Altenhof finden. In der Straße Altenhof nehmen wir zur Rechten ein altes Gemäuer und Torbogen wahr und können unser Glück gar nicht fassen, dass der E1 hier nicht vorbei geht. Kaum sind wir durch den Bogen marschiert stehen wir in einem wunderschönen Schlossgarten. Hier haben es sich bereits viele Himmelfahrtsausflügler gemütlich gemacht und genießen das herrliche Wetter in der schönen Parkanlage. Eigentlich hatten wir ja gerade Pause, aber wir legen uns auch ein Weilchen auf die Wiese in den Schatten zum Chillen.

Aus dem Schlosspark geht es nach Süden bergab und der E1 knickt über ein paar Treppen in die Hundsgasse nach Westen ab. Man sieht schon malerisch die Nikolaikirche. An der Kirche geht es vorbei zum Markt und dann weiter im zickzack durch Löhrstraße und Grabenstraße, an der Rückseite der Uni Siegen. Schließlich erreichen wir die majestätische Martinikirche und zu ihren Füßen das pulsierende Herz Siegens.

Hier ist die E1 Markierung wieder einmal eher versteckt. Wir gehen weiter durch die Fußgängerzone. Machen dann aber noch einen Rückzieher zum Eisladen.
Glücklich mit Eis in der Hand kann es nun endlich zum Bahnhof gehen. Es herrscht rummeliges Treiben. Am ZOB suchen wir die weitere Ausschilderung. Da wir ja wissen, dass der X2 (auf dem der E1 verläuft) von Niedersfeld bis Siegen geht, erwarten wir hier einen unübersehbaren, vorbildlich gepflegten Marker, der uns den kommenden Wegabschnitt erläutert.
Nach einigem Herumgeirre und Blick auf große Spezialwandermarker ohne den gewünschten Informationsgehalt, findet P auf der Rückseite eines Verkehrsschildes die gesuchte Tafel.
Siehe Bild… nunja…
Also wissen wir nun, dass wir auf dem X11, dem Lenne-Sieg-Weg, bis Freusburg weitergehen sollen. -Hatte ich natürlich auch schon auf der unverzichtbaren Referenzseite von Sven Lewerentz gelesen-
Der X11 führt uns über eine Straßenbrücke in weiter Kurve über die Bahn. -Warum geht es hier nicht durch die Unterführung?- Anschließend kurze Orientierungsschwierigkeiten. Das X11-Symbol hat sich noch nicht ins Suchschema eingefügt.
Weiter nordwärts „An der Alche“. Ein paar urige alte Villen stehen hier. Leider in unüberhörbarer Nähe der Freudenberger Straße.
Km 16. Nach Minigolf, vor dem Skatepark geht es wieder links rauf in den Wald. Es ist nicht mehr weit zu unserem Tagesziel. In weiten Kurven geht es hinauf Richtung Buberg. Nach einer besonders steilen Passage verstecken wir einen kleinen Schatz für unsere beiden Follower I und S. 🙂
Und noch ein bisschen bergauf auf den Starken Buberg und weiter nach Südwesten. Bei km 21 unterqueren wir die Autobahn A 45. Dann macht der Weg noch einen Südostschlenker und wir blicken auf Oberschelden im Westen. Da geht es nochmal etwas steiler bergab und ein paar hundert Meter durch den Ort. Dann stehen wir an der Bushaltestelle am Winkel. Der Bus kommt eine viertel Stunde später und nach einmal Umsteigen sind wir an der Unterkunft.
Die Villa Trallala ist eine coole Unterkunft. Wir duschen, bestellen Pizza und Salat.
B schleppt schon seit unserer Wanderung im April zwei kleine SingleMalt-Probierfläschchen aus Scotland mit sich herum. Heute passt es für ein kleines Whisky Tasting perfekt. Dann ab ins Bett.