Tag 1 von 5:

Planung:
Heute starten wir in eine fünf Tage Wanderung. Yay! Anreise mal wieder mit Ps Auto. Trotz Mitte Oktober sind sommerlich um die 20°C als Tageshöchsttemperaturen vorausgesagt. Das wird schön! Von Balduinstein an der Lahn müssen wir uns wieder steil hocharbeiten und wandern weiter südwärts nach Schönborn. Weiter bis Kettenbach bzw Hausen über Aar, wo wir in Beckers Rose heute nächtigen.

Ganz früh um 6 Uhr fahren wir in Hamburg mit Ps Wagen los. Unterwegs überlegen wir wo wir das Auto am besten abstellen um es für die Rückfahrt möglichst gut erreichbar zu haben. Der Wanderstart Balduinstein erscheint uns hierfür nicht optimal, da es für Hin- und Rückfahrt eine halbe Stunde extra kostet. So entscheiden wir uns für Frankfurt-Höchst. Gegen 11 Uhr erreichen wir den Ort und parken den Wagen in einer Wohnstraße unweit des Bahnhofs. Für 16,20€ pro Nase geht es von hier mit der Bahn nach Balduinstein.
Um kurz vor 13:00 Uhr stehen wir in Balduinstein am Bahnhof in schönster Herbstsonne. Es sind bereits 20°C und 24°C sollen es noch werden. Kurzehosenzeit und das im Herbst! Für die gesamte Fünftagetour ist gutes Wetter ohne Regen angesagt.

Burgruine Balduinstein

Burgruine Balduinstein

Schaumburg mit Herbstfarben

Schaumburg mit Herbstfarben

Tagebau?

Tagebau?

Eichhörnchenskulptur

Eichhörnchenskulptur

Nebensonne über Burg Hohlenfels

Nebensonne über Burg Hohlenfels

Unnützer Torbogen

Unnützer Torbogen

Burg Schwalbach

Burg Schwalbach

Pilze und Stufen im Wald

Pilze und Stufen im Wald

Großer Feldberg in großer Ferne

Großer Feldberg in großer Ferne

Wir wandern vom Bahnhof wieder zurück an der Burgruine Balduinstein vorbei und dann rechts zunächst über Treppchen den Hang vom Lahntal wieder recht steil hoch und wir schnaufen schon leicht. Nach insgesamt ca 1,5km erreichen wir den E1 wieder und gehen nun ostwärts durch Wiesen auf die Schaumburg zu. Ein tolles Fotomotiv bei diesen Herbstfarben. Vor der Schaumburg führt der E1 kurz auf die Straße knickt dann aber bald nach rechts in den Wald nach Süden ab. Hier ist etwas verwirrend, „ausführliche“ Beschilderung. Zu alledem scheint ein etwas zu hoch angebrachtes Kreuz aus Flatterband unseren weiteren Weg zu behindern. Naja, wir sind  ja keine Giraffen und können einfach unter durch. Nach kurzer Zeit bergauf kommen wir wieder aus dem Wald auf eine Straße und zur Rechten liegt ein merkwürdiger Tagebau. Zum Glück geht es gleich wieder links auf Wald- und Forstweg nach Habenscheid, einem Nest mit niedlicher Eichhörnchenskulptur auf Baumstumpf. Von hier weiter auf der Straße bis Schönborn, einem etwas größerem Ort. Dennoch für uns ohne großes Interesse. Danach gehen wir weiter ostwärts durch den Wald  bis wir auf die Straße Erlenhof treffen die uns nach Süden zu Burg Hohenfels führt. Die Burg ist im Gegenlicht kaum zu erkennen, dafür können wir eine schöne Nebensonne fotografieren. Bei näherer Betrachtung scheint die Burg einen neuen Anstrich zu benötigen. Vor der Burg geht es nach links wieder südlich mehr in den Wald und wir durchschreiten einen etwas sinnbefreiten Torbogen. 🤷‍♂️

Ok, wieder in den Wald. Diesmal eher westwärts auf breiten Schotterforstwegen „die wir so lieben“. Mit herbstkonformen Schuhen stören die Steinchen momentan allerdings weniger als auf dünnen Sommersandalen. Der Weg knickt nach Süden ab und überquert die B274. Schnell hinüber gehuscht und weiter nach Süden. Endlich erreichen wir einen etwas romantischeren Waldweg mit Pilzen und Treppchen. Kurz vor Bonscheuer öffnet sich das Gelände und wir blicken ostwärts über Felder und Wiesen. Man kann Burg Schwalbach erkennen, aber für uns viel interessanter; in dunstiger Ferne (30km Luftlinie) erspähen wir den großen Feldberg, wie uns eine Infotafel am nahen Rastplatz -den wir nutzen- bestätigt. Fast unvorstellbar, dass wir dort übermorgen drübergehen. Allerdings hatten wir ein ähnliches Empfinden auch bei Etappe 34. Wobei, das Hermannsdenkmal war damals deutlich näher dran.
13km E1 liegen heute schon mal hinter uns. Wir gehen weiter durch das Nestchen Bonscheuer und weiter nach Süden durch den Wald. Es bleibt ein Forstweg, aber auch der gefällt uns beim insgesamt gemütlichen Wanderwetter und dem malerisch zu Boden schwebenden Herbstlaub ganz gut. Wir kreuzen noch die Schulstraße zwischen Dörsdorf und Rückershausen und hören zunächst und dann sehen wir eine große Zahl an Zugvögeln auf dem Weg nach Süden. Eigentlich denke wir an Gänse. B, der Biologe unter uns, meint aber das könne aufgrund der Flügelform nicht sein. Vielleicht Kraniche oder Störche? So viele?

Und wieder südwärts in den Forst-waldweg hinein. Langsam dämmert es. Die heutige Etappe ist zwar nicht übermäßig lang, jedoch sind wir sehr spät losgegangen. An einer Abzweigung steht schon der abkürzende Wegweiser zu Gasthof Rose (vormals Beckers Rose),  wo wir heute übernachten. Wir kürzen aber nie ab! Sondern gehen noch artig weiter den E1 bis Kettenbach an die Landstraße B 54. Das ist auch von Vorteil, da wir dort direkt im REWE Verpflegung für das Abendessen besorgen können. Ebenso hilfreich: Der Bäcker sieht für das geplante Frühstück morgen ganz passend aus.
Wir verlassen den E1 bei Dunkelheit an der Brücke Scheidertalstraße über die Aar. Knapp 1km später sind wir am Gasthof. Nanu, keiner da! Aber ein Zettel mit Anleitung ist für uns hinterlassen. Klappt alles wie am Schnürchen!
Noch Duschen, das frischgekaufte Abendbrot verzehren und ab ins Bett. Es war ein langer Tag heute.