Tag 2 von 5:

Planung:
Von Kettenbach bzw Hausen über Aar, gehen wir heute über Hennethal und Idstein bis Heftrich, wo wir auf den Limesweg stoßen und evtl schon die Position eines antiken römischen Kastells sehen können. In Heftrich übernachten wir im Hotel zum Taunus

Ps Wecker an der Armbanduhr klingelt 8 Minuten früher als vereinbart. Muss das sein? Ich bin aber gut ausgeschlafen. B gings mieser, er hatte immer eine Sprungfeder der Matratze im Rücken.
Etwas träge machen wir uns wanderbereit. Unten im Flur wird das finanzielle mit der Wirtin geregelt. Wir hören dass sie den Gasthof aufgeben und verkaufen will. Schade, aber verständlich nach ihrer Schilderung.

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Werksgelände Passavant in Kettenbach

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Villa Passavant

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E1 Marker an Fachwerk

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Schöner Herbstweg am Waldrand

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Schön, trotz “Fuhrbergfeeling”

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Hohlweg ohne Wegelagerer

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Brunnen in der Brunnenstraße

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Hexenturm Idstein

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Schöne Altstadt Idstein 1

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Schöne Altstadt Idstein 2

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Schöne Altstadt Idstein 3 mit B

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Sogar die Straßenlaternen sind schön!

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Abendstimmung im Auenland

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Herbstabend beim Markt Kastell Alteburg

Wir gehen an der Landstraße B54 zurück. Es ist noch unangenehm kühl soll aber noch 20°C werden, daher sind B und ich in kurzer Hose am frösteln. Beim Bäcker vor REWE genehmigen wir uns ein kleines Frühstück. Stammkunden der Bäckerei  werden mit einem lauten “Mosche!” (mit stimmhaftem ‘sch’) begrüßt. “Krass!” finden wir Nordlichter. Anschließend wird noch im Supermarkt selbst etwas Verpflegung für den Tag besorgt. Um kurz nach 10 Uhr sind wir dann auf dem E1. Es ist immer noch frisch bei 12°C . In Kettenbach ist es verkehrstechnisch wuselig und unübersichtlich. Wir haben etwas Schwierigkeiten das E1 Symbol zu finde und auch die Straße zu überqueren. Entscheiden uns dann auch noch für die offenbar falsche, weil unschöner zu gehende, Straßenseite. Erst scheinen wir das hier ansässige, etwas heruntergekommen wirkende Passavant Werksgelände zu umwandern, gehen aber dann doch (wie mir bereits von unseren vorlaufenden Followern 😉 angekündigt wurde) direkt über das Gelände. Vor der Villa Passavant steht sogar noch ein überdachter E1 Marker. Bei Betrachtung von Kanaldeckeln und Straßenabläufen (Gullis) werde ich künftig wohl oft an diesen Namen denken. Die Wilhelm-Passavant-Straße führt bergauf. Am Bonifatiusweg geht der E1 in den Wald auf einem Forstweg weiter nach oben. Auf grob 250m ü.NN angekommen geht es auf offenes Gelände. Felder und Wiesen. Es ist noch dunstig. Fast neblig. Warm wurde uns nur durch den leichten Anstieg. Nach einer Weile kommen wir an einen Segelflugplatz. Hier ist natürlich werktagmorgens bei dem Wetter tote Hose. Immerhin gibt es einen kleinen Geocache zu finden.
Wir gehen weiter durch den Wald auf dem Forstweg der hier Eisenstraße  heisst. Als der Weg aus dem Wald führt sollen wir links abbiegen auf “Zwischen den Mühlen” hier geht es asphaltiert runter bis Hennethal. Dort fallens, wie auch schon in Kettenbach gestern, viele Wahlplakate für die Hessenwahl nächstes Wochenende auf. Dabei fällt mir ein, dass wir gestern kurz vor Kettenbach die Landesgrenze von Rheinland Pfalz nach Hessen überquert haben. Jetzt kommt nur noch Baden Würtemberg.
Nach der Brücke über den Aubach führt der E1 scharf rechts in die Lautergasse durch die wir Hennethal wieder verlassen. Es geht wieder gemächlich bergauf und die Sonne kommt raus. Unweit sehen wir einen Rastplatz, mit vielen Bänken und Unterstand. Dort beschließen wir Pause zu machen. Ein einzelner Wander sitzt dort bereits. Er macht  Anstalten aufzubrechen. Ich frage ihn wohin er denn unterwegs sei. Er gibt allerdings nur zurück eine lokale Runde bis Limbach zu unternehmen. Schade, kein E1 Wanderer.
Jetzt ist es angenehm warm und auch die folgende lange geradeaus Passage nach Osten auf dem breiten Forstweg kann uns nichts anhaben. Der Mischwald ist wunderschön bunt, Blätter segeln malerisch zu Boden und hin und wieder werden Ausblicke über Felder und Wiesen nach Süden frei.
Erst kurz vor Kesselbach, nach 12,5 Kilometern, müssen wir mal wieder rechts abbiegen und kurz darauf die B417 überqueren. Hui, gefährlich! Hier sind die Autos schnell. Ein naher Zaun zu beiden Seiten soll vermutlich vor Wildunfällen schützen.
Es geht wieder weiter nach Osten und der Breite Forstweg bleibt uns erhalten. Kurz vor Oberauroff wendet sich der breite Weg nach Norden. Ein E1 Symbol weist aber den Weg über eine Böschung durchs Unterholz in einen Hohlweg. Soll man hier nicht mehr lang? Dann ist die Markierung nicht mehr aktuell. Unsere Follower haben sich offenbar abschrecken lassen 😉 und sind dem Forstweg gefolgt. Wir stürzen uns todesmutig ins Unterholz und bahnen uns einen Weg bergab. Etwas finster und unheimlich hier. Ein Hohlweg ist ja immer ein guter Punkt für einen Hinterhalt. Es lauern aber keine Strolche und Banditen am Wegesrand und wir erreichen unbehelligt den Rand von Oberauroff. Hier lädt eine Bank unter einer Kastanie mit Bick übers Dorf zur Mittagspause ein.
Gut gestärkt und erholt geht es nun runter ins Dorf. Wir überqueren die Hauptstraße und wenden uns parallel zum Auerofferbach nach Norden bis Niederauroff. Hier geht es an einem hübschen Brunnen rechts in die Brunnenstraße wieder bergauf und aus dem Dorf heraus nach Osten. Wir erklimmen eine Anhöhe zwischen Rosenkippel und Rügert und können nun die Autobahn A3, die wir schon bei unserer Pause erspähten, genauer inspizieren. Wir kommen der A3 näher, es geht bergab und schließlich unterqueren wir sie. Die wievielte Über- oder Unterquerung von Autobahnen ist das eigentlich seit der dänischen Grenze?
Wir gehen weiter ostwärts und erreichen Idstein bei einem rekordverdächtig hässlichen Gewerbegebiet mit Verkehrskreisel. Eigentlich wie in Montabaur. Na, das lässt ja noch hoffen! Bei dem nahegelegenen Netto kaufen wir für heute abend ein, wer weiss welche Gelegenheit bis Heftrich noch kommt. Frühstück ist morgen früh im Hotel Taunus inkludiert.
Nach dem Kreisverkehr geht es über die Bahn und weiter in der Wiesbadener Straße. Ein Stück weiter verlässt der E1 diese Hauptverkehrsader und wendest sich durch einen kleinen Park in die Bahnhofsstraße. Das ist schon mal viel ruhiger und auch von den Gebäuden her deutlich ansehnlicher. Langsam versteht Idstein zu gefallen.
Am Ende der Bahnhofsstraße müssen wir leider wieder kurz auf die Wiesbadener Straße nach Norden wo sich Bank, Drogerie und Elektroladen im Straßenlärm aneinanderreihen. Dann ohne Vorwarnung, ist plötzlich der Hexenturm zu sehen und der E1 führt in die Rodergasse, eine Fußgängerzone. Hier betreten wir eine wunderschöne Altstadt die bisher sogar Montabaur und vermutlich auch Celle in den Schatten stellt. Wir fotografieren bis die Kamera raucht und nehmen auch ein Waffeleis zu uns. So viele hübsche Perspektiven; das hält doch nur auf! Wir müssen doch aber weiter, es wird früh dunkel! Der weitere Weg aus Idstein heraus ist natürlich weniger spektakulär aber immer noch nett durch Wohngebiete ostwärts an Pferdekoppeln vorbei und auf einer Allee in den Wald hinein. Hier führt der Weg wieder sehr geradeaus und breit nach Osten.
Langsam wird es dämmrig. Es bieten sich noch auenlandmäßig romantische Abendmotive über Weiden und Felder.
Kurz vor Heftrich stoßen wir das Kastell Alteburg, bzw eher auf archäologisch relevante Hinweisschilder darauf und einen sehr symmetrisch angelegten “Markt”platz mit uralten Bäumen. Wir haben den Limes erreicht! An der hiesigen Streuobstwiese und dem reichhaltigen Apfelangebot bedienen wir uns noch mal und wundern uns, warum wir im Supermarkt nur Äpfel gekauft haben. Nur noch ein paar Meter und wir verlassen den E1 der ab jetzt parallel zum Limeserlebnispfad verläuft.
Nun ein paar Hunder Meter nach Norde bis Heftrich und dort einchecken in Hotel zum Taunus. Hier wieder das Übliche: Duschen, Abendessen und ab in die Flohkiste.